Die Besonderheit von Bildung besteht darin, dass der Lernerfolg gar nicht von der Schule hergestellt werden kann, sondern die Lernenden selbst, d.h. die einzelnen Schülerinnen und Schüler, müssen sich ihre Bildung wesentlich in Eigenaktivität erarbeiten. Schulen sind hierfür ein mehr oder weniger förderlicher Ermöglichungsraum. Dieser Sonderstatus von Bildung macht ein eigenständiges Qualitätsmanagement erforderlich und setzt der Übertragung von Qualitätsmanagementverfahren aus anderen Branchen enge Grenzen.
LQS als bildungsadäquates Qualitätsmanagementverfahren hat deshalb folgende Prämissen:
- Die Lernenden, die Schülerinnen und Schüler, stehen im Mittelpunkt aller Qualitätsbemühungen. Auf sie ist die Qualitätsentwicklung der Organisation und mithin das Testierungsverfahren ausgerichtet.
- Es geht nicht nur um Qualitätssicherung, sondern die Qualität der Organisationen wird in einem ständigen Prozess weiterentwickelt – ausgehend von den sich verändernden Umweltanforderungen. Das Lernen der Organisation ist dabei die Basis der Verbesserung des Lernens der Schülerinnen und Schüler.
- Bildung kann niemals nur verwertungsorientiertes Wissen sein, sondern ist immer auch ein reflexives »Erfahrungsgut«; die Verbesserung der schulischen Bildungsbedingungen muss daher auch ein reflexiver Prozess sein. Qualitätsverbesserung in der Schule und im Bildungsbereich generell kann deshalb nicht durch technokratische Formalisierungen gefördert werden.
- Es handelt sich beim Lernerorientierten Qualitätsmodell daher nicht nur um ein externes Begutachtungsverfahren, vielmehr werden die Entwicklungspotenziale der Organisationen berücksichtigt und gefördert. LQS unterstützt die Lernprozesse der Schulen.
- Das Modell ist schulformübergreifend sowie für große und kleine Organisationen gleichermaßen anwendbar, d.h. jede Schule kann LQS an ihre besonderen Bedingungen anpassen. LQS ist mit seinen Qualitätsbereichen kompatibel mit den länderbezogenen Qualitäts-Rahmenkonzepten für Schulen, ermöglicht aber den Schulen eine einrichtungsindividuelle Ausgestaltung der Anforderungen. Das Modell ist also anwendungsflexibel einsetzbar.
- Im LQ-Netzwerk dient das Qualitätsmodell der Vergleichbarkeit der Bildungsorganisationen untereinander; hierdurch wird Organisationslernen über Austausch und wechselseitige Beratung gefördert.
Das hier vorgelegte Verfahren der Qualitätsentwicklung und ‑testierung definiert konkrete Anforderungen in folgenden Qualitätsbereichen:
Hier können Sie den LQS-Leitfaden kostenlos downloaden.